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Schwarze Madonnen und Wallfahrten: Ihre Ursprünge im Heidentum

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Beitrag  Blue Moon Mo 19 Jul 2010, 23:04

Für die westeuropäischen heidnischen Stämme und einige spätere Christen waren die schwarzen Madonnen mehr als nur ein religiöses Symbol. Sie hatten auch in anderer Hinsicht wichtige Bedeutungen und beeinflußten - unter anderem - Astronomie, Astrologie, die Herstellung von Karten und verfügten über mysteriöse "Energieströme", die in der Erde verborgen sind. Heutzutage werden diese Ströme "Tellurströme" (vom Lateinischen: tellus = Erde) genannt; Kräfte, die z.B. die Ausschläge einer Wünschelrute verursachen.

Die Kelten betrachteten die Erde als einen lebenden Organismus - als die Große Mutter, Schützerin und Erhalterin allen Lebens. Wie jeder lebende Organismus mußte ebenso die Erde ernährt werden. Die Kelten glaubten, daß dies mit Hilfe eines Netzwerkes von unterirdischen Blutgefäßen geschah, ähnlich den Venen und Arterien im menschlichen Körper. Durch diese flossen eine unsichtbare spirituelle Kraft.
Diese Kraft und die Kanäle, durch die sie geflossen sein sollte, wurden von den Kelten "Woivre" genannt, in Englisch "Snake" (Schlange) - eine sehr rasche Beschreibung für etwas, das sich seinen Weg durch die Erdoberfläche bahnt. Das Prinzip der Woivres diente als Erklärung für Phänomene wie unterirdische Quellen, verschiedene geologische Formationen und wahrscheinlich auch den Magnetismus. Bestimmte Stellen, an denen die Woivres überlappten oder ineinanderflossen, wurden als "heilige Stätten" oder "Kraftzentren" betrachtet. Sie entsprechen wichtigen Nervenzentren im menschlichen Körper - den "Chakren" (vom Sanskrit: Rad).

Diese Zentren wurden mit Steinpfeilern oder auch oft mit schwarzen Madonnen markiert. Einige Kirchen wie die in Chartres oder Le Puy waren schon lange vor dem Christentum heilige Stätten.
Steinpfeilern und schwarzen Madonnen wurde eine heilende und fruchtbare Wirkung nachgesagt. Steinpfeiler sollten positive Einflüsse von Himmel und Erde anziehen, bündeln und speichern. Deshalb wird diesen Kultplätzen zuerkannt, eine Kraft zu besitzen, die alle physischen und psychischen Krankheiten heilen kann. Tausende von Kranken pilgern zu ihnen mit der Hoffnung auf Heilung. Daraus entstanden die Wallfahrten lange vor dem Christentum.

In der klassischen Antike waren Mensch und Natur eins. Nicht so im Christentum. Der Mensch verstand sich selbst als ein Teil der Natur, wie ein Stein, ein Baum, ein Tier oder ein Stern. Deshalb war es nur logisch, daß angenommen wurde, die Erde würde Nervenzentren besitzen wie ein Mensch. Und eine Wallfahrt zu solch einem Nervenzentrum würde der Gesundheit und dem Wohlbefinden eines Lebewesens dienen. In ihrer Originalform hatte die Wallfahrt nichts Abstraktes oder Frommes. Im Gegenteil. Sie wurde als etwas Praktisches und Funktionelles betrachtet. Auf der Suche nach Gesundheit, Harmonie und Einheit mit der Erde, wanderten die Kelten früher von einem Kultplatz zum anderen, genauso wie ihre Nachfolger Jahrhunderte später, um das Wasser der Heilquellen zu trinken. Die schwarze Madonne, die dort angebetet wurde, war die personifizierte Beziehung zwischen Mensch und Erde.

Als das Christentum sich in Westeuropa ausbreitete und die alten Traditionen übernahm, und als mehrere heidnische Göttinnen in einer einzelnen Muttergottes aufgingen, wurden auch die Gebets- und Kultstätten in die neue Religion integriert.
Es war unangebracht gewesen, sie zu zerstören, um sie aus dem Glauben der Bevölkerung zu entfernen. Viel angemessener war, sie zu übernehmen. Kirchen wurden an bestimmten Plätzen errichtet und wurden entweder mit Steinpfeilern oder schwarzen Madonnen oder beidem markiert. Heute kann man in einigen Kirchen immer noch das Bildnis einer Madonna sehen, die auf dem Kopf einer Schlange steht. Möglicherweise ist dies ein Symbol für den Sieg über den Teufel. Aber es kann ebenso die Verkörperung der Erde darstellen, die Göttin, die über die Woivres regiert, die Schlangen der Erde.

Die Christen pilgerten zu den gleichen Wallfahrtsorten wie ihre Vorfahren. Dort baute sie Kathedralen und Kirchen. Eine Wallfahrt - in der Antike genauso wie im Christentum des Mittelalters - war nicht nur eine Reise zu diesem oder jenem Kultplatz. Es war ein Zug zu verschiedenen Kultplätzen auf immer den gleichen Wegen: a festgelegter Bewegungsablauf. Eine Wallfahrt ist wie ein künstlerischer Tanz mit langsamen Bewegungen, ausgeführt über eine weite Entfernung. Und die Schlüsselpunkte dieser Formation sind so geregelt und präzise wie die Stationen des Kreuzweges.
Die Gestaltung der heiligen Plätze wurde als unendlich und unveränderbar wie die Sterne betrachtet. Tatsächlich wurde angenommen, daß die Wallfahrten sich nach dem Stern oder speziellen Sternenkonstellationen richteten. Das ist der Grund, warum die vorchristlichen Kultplätze und die christlichen Kathedralen, die auf ihnen errichtet wurden, eine Art von "Sternenkarte" darstellen. Es ist bekannt, daß mit Stonehenge Sonne, Mond und die Sterne beobachtet wurden. Auch die Konstruktion von Kathedralen im Mittelalter richtete sich nach der Sternenkonstellation.
Die Kathedrale ist - ähnlich wie die Sterne - etwas Ewiges und Immerwährendes, Gegenstand der irdischen Mystik, symbolisiert von Stella Maris, dem Stern des Meeres, der Schwarzen Madonna.

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